Antikörper-Studie in Ischgl
Neue Forschungsergebnisse zur SARS-CoV-2 Infektionen.
Im April wurde an der Medizin Uni Innsbruck eine Studie gestartet, die weitere, wichtige Aufschlüsse über die Infektionsrate von SARS-CoV-2 liefern soll. Im Zentrum der Untersuchung stand die Ermittlung der Durchseuchung der Bevölkerung der stark betroffenen Gemeinde Ischgl. Knapp 1.500 Bewohner*innen (fast 80 Prozent der Bevölkerung) wurden auf das neue Corona-Virus bzw. auf SARS-CoV-2 Antikörper getestet. Erste Ergebnisse wurden Ende Juni von der Medizinischen Universität Innsbruck präsentiert.
Hohe Durchseuchung
Das Ergebnis: 42,4 Prozent der Studienteilnehmer*innen haben Antikörper gegen SARS-CoV-2. Da es sich bei Ischgl um eine Gemeinde handelt, die aufgrund sogenannter Superspreading-Events überdurchschnittlich von der aktuellen Corona-Pandemie betroffen und infolge der strikten Quarantänemaßnahmen von der Umwelt abgeschlossen war, können aus der populationsbasierten Querschnittstudie wichtige Erkenntnisse zu Virus-Ausbreitung und Infektionsverlauf gewonnen werden. Im Hinblick auf den erhobenen Nachweis von Antikörpern ist die Studie jedoch nicht repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung. „Wir haben es in Ischgl mit der höchsten, je in einer Studie nachgewiesenen Seroprävalenz* zu tun. Auch wenn damit nicht von einer Herdenimmunität auszugehen ist, dürfte die Ischgler Bevölkerung doch zu einem Gutteil geschützt sein“, kommentiert Studienleiterin von Laer das Ergebnis.
(Update vom 29.06.2020)
*Seroprävalenz: Als Seroprävalenz bezeichnet man die Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper, die in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestehende oder durchgestandene Infektionskrankheit hinweisen

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