Fashion & Technology
Der Studiengang „Fashion & Technology“ an der Kunstuniversität Linz erforscht die Zukunft der Mode und zeichnet sich durch eine europaweit einzigartige Konstellation aus – die Verbindung von zeitgenössischem Design und Forschung.
„Fashion & Technology“ befasst sich mit aktuellen ökologischen und gesellschaftlichen Fragestellungen in der Mode, um Lösungsansätze für experimentelle Materialien, innovative Designmethoden und Produktionsprozesse sowie neuartige Bilderwelten in der Mode zu kreieren und diese mit herausragendem Modedesign zu verbinden.
Seit dem Jahr 2015 wird im Studiengang „Fashion & Technology“ daran gearbeitet, respektvolle und ressourcenschonende Entwicklungen in der Mode voranzutreiben, um ungünstigen Entwicklungen wie jener der „Fast Fashion“ Alternativen entgegenzusetzen. Wie diese aussehen könnten, zeigen Studierende im Rahmen der Ausstellung „In the Lab“. Diese war unter anderem bereits im Museum Villa Stuck in München zu sehen. Zum 40-jährigen Jubiläum des Magazins Vogue Deutschland bespielte „Fashion & Technology“ dort den Raum der Zukunft. Nach weiteren Stationen in Tokio, beim „School of the Future Festival“, sowie jüngst in Linz, wandert die Ausstellung im Oktober zur EXPO 2020 nach Dubai. Im Labor beschäftigen sich Studierende mit Second-Hand-Kleidung als wertvoller Ressource, nutzen Mikroorganismen als Garnproduzenten, lassen Fasern direkt im Labor wachsen, widmen sich ständig verändernden textilen Strukturen und arbeiten so an Prozessen, die zur Entstehung von neuen Materialien oder Formen führen. Demnach steht nicht die fertige Designlösung im Mittelpunkt, sondern innovative Design- und Produktionsstrategien sowie aktuelle soziale, politische und ökologische Herausforderungen. Dabei reichen die Arbeiten der Studierenden von einer Neuinterpretation traditioneller Handwerkstechniken über biochemische Experimente bis zum Entstehen und Vergehen digitaler Körper.

Gemeinsam mit dem Bereich „Creative Robotics“ an der Kunstuniversität Linz forscht der Studiengang zudem seit Februar 2020 im Rahmen des Projekts „FAR – Fashion and Robotics“ – eines von insgesamt zehn bewilligten Forschungsvorhaben aus der jüngsten Ausschreibung des Programms PEEK (Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste) des Wissenschaftsfonds FWF. Bestehende Technologien, wie etwa 3D-Drucker und Scanner, Stoffsimulationen und Motion Capturing Technologien werden verwendet, um neue Herstellungsprozesse in der Mode zu testen. In einem zweiten Schritt werden diese auf neue, biobasierte Materialien übertragen. Das Projekt, welches für insgesamt drei Jahre anberaumt ist, wird nicht nur technische Verfahren und künstlerische Arbeiten hervorbringen, sondern auch Visionen für neue Materialien, Formen und handwerkliche Fähigkeiten, die ein Minimum an Abfall und Emissionen hinterlassen sollen.
Der Studiengang „Fashion & Technology“ wird geleitet von den Universitätsprofessorinnen Christiane Luible und Ute Ploier.

Über den/die Forscher*In

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