Klimafreundlich kühlen
Durch den Klimawandel weisen auch Bestandsgebäude einen zunehmenden Kühlenergiebedarf auf. Forscher*innen der Donau-Universität Krems arbeiten daher an energieeffizienten Kühlstrategien, die in bestehenden Gebäuden einfach umsetzbar sind und gleichzeitig für die Nutzer*innen einen hohen Komfort aufweisen.
Herkömmliche Klimaanlagen sind vor allem im Bestand mit einem hohen Technik-, Energie- und Kostenaufwand verbunden. Eine Alternative für die Kühlung von Innenräumen sind passive Maßnahmen wie die natürliche Nachtlüftung in Kombination mit tageslicht-optimierter Verschattung. Im Forschungsprojekt CoolAir wird das hohe Potenzial dieser passiven Kühlstrategien durch die Entwicklung einer intelligenten Regelung bestmöglich ausgeschöpft. Die vorhandene Gebäude- und Umgebungsstruktur wird dabei ebenso berücksichtigt wie unterschiedlichen Klimazonen Österreichs.
Passives Kühlpotenzial maximieren
Daniela Trauninger und ihre Kolleg*innen erforschen im Zuge des Projekts mit Hilfe von umfangreichen Messungen und Simulationsberechnungen verschiedene Möglichkeiten der Steuerung zur Erhöhung der Kühlwirkung der natürlichen Nachtlüftung. Dabei wird auf die Entwicklung von selbstlernenden und vorausschauenden Algorithmen für die Regelung zurückgegriffen, die auf maschinellem Lernen basieren und sich automatisch an veränderte Umgebungsbedingungen sowie an das Verhalten der Nutzer*innen anpassen.
Eine Forschungsfrage widmet sich den Eigenschaften der Verschattung, um die Raumerwärmung bei gleichzeitiger Lichtoptimierung so gering wie möglich zu halten. Denn auch verschattete Räume sollen für das Arbeiten und Wohnen eine optimale Lichtqualität bieten. Einsichten aus dem Bauwesen, der Elektronik und Regelungstechnik sind in das Projekt eingeflossen.
Das erarbeitete Wissen soll als einfache Methodik der Gebäudeplanung zugutekommen, gleichzeitig aber auch eine unkomplizierte Nachrüstung von energieeffizienten Kühlmöglichkeiten mit geringen baulichen Anpassungen ermöglichen. Dabei ging es den Forschenden auch darum, dass die Regelungen mit minimaler Sensorik auskommt und damit benutzerfreundlich sind. Für das Forschungsprojekt wurden Teile der Donau-Universität Krems mit mannigfaltigen Regelungs- und Monitoring-Möglichkeiten ausgestatten und dienten den Forschenden als Living Lab. Erstmals getestet und validiert wird die neue selbstlernende und denkmalkonforme Methode für das klimafreundliche Kühlen erstmals in der Hofburg in Wien.

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