Krankheitserreger im Blut identifizieren
Wissenschaftler*innen an der Donau-Universität Krems arbeiten an einer Methode, um Erreger und mögliche Antibiotikaresistenzen im Blut schneller und gezielter nachzuweisen.
Eine Sepsis (Blutvergiftung) behandelt man mit einer antibiotischen Therapie. Eine möglichst frühzeitig eingeleitete Therapie sowie eine Identifikation der an der Infektion beteiligten Keime erhöhen signifikant die Überlebenschance.
Da Ergebnisse für mikrobiologische Tests (Blutkulturen) erst nach mehreren Tagen vorliegen, erfolgt anfangs eine Behandlung mit Breitbandantibiotika. Diese decken ein möglichst großes Erregerspektrum ab, können aber auch multiresistente Keime fördern. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Blutkultur durch eine zum Zeitpunkt der Probenahme bereits begonnene antibiotische Therapie verfälscht wird. Zudem kann man nicht alle Pathogene kultivieren und somit eindeutig nachweisen.
Daher arbeitet das Department für Biomedizinische Forschung an der Entwicklung verbesserter molekulardiagnostischer Verfahren zum raschen Nachweis von Keimen im Blut. Molekulardiagnostische Verfahren liefern Ergebnisse innerhalb weniger Stunden und sind auch bei gleichzeitiger Antibiotikatherapie anwendbar. Jedoch können die Tests durch bestimmte Blutbestandteile gehemmt werden und so die Ergebnisse verfälschen.
Rascher Nachweis von Keimen
Ziele des Projekts: die Erreger schneller und genauer zu identifizieren, Antibiotikaresistenzen nachzuweisen, Störfaktoren auszuschalten und falsch-negative Ergebnisse zu vermindern. Die Forscher*innen der Donau-Universität Krems arbeiten dafür gemeinsam mit der Medizinischen Universität Innsbruck und der Firma ARES Genetics GmbH an der Verbesserung molekulardiagnostischer Verfahren, insbesondere basierend auf Next Generation Sequencing (neue Methode um DNA zu sequenzieren). Sie untersuchen unter anderem, wie lange die DNA von Erregern nach einer Therapie im Blutkreislauf nachweisbar bleibt. Weiters werden Faktoren, welche die Identifikation von Erregern im Blut beeinflussen bzw. hemmen, genauer untersucht.

Über den/die Forscher*In

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